Baustart für den neuen Spiel- und Sportpark in Bedburg-Lipp
Es geht los: Die Bauarbeiten zur Umgestaltung des ehemaligen Sportplatzes in Bedburg-Lipp haben offiziell begonnen. Auf der Fläche entsteht eine attraktive Anlage mit vielfältigen Spiel- und Sportmöglichkeiten für alle Altersgruppen. Neben der Steigerung der Aufenthaltsqualität trägt der neue Mehrgenerationenplatz auch zur ökologischen Entwicklung und zur Erhöhung der Biodiversität entlang des Pützbaches bei.
Zum Angebot der neuen Anlage gehören ein Kraft- und Fitnessbereich, ein Pumptrack für Mountainbikes und Skateboards, ein Bouleplatz sowie eine großzügige Ballspielwiese, die auch als Quartiersplatz für Feste und Ferienfreizeiten genutzt werden kann.
„Mit diesem Projekt schaffen wir einen Ort für alle Generationen, an dem wir Bewegung, Gemeinschaft und Naturschutz wunderbar verbinden“, sagt Bürgermeister Sascha Solbach, der sich mit den Beteiligten des Projekts Anfang Juli zum offiziellen Spatenstrich traf. „Ich freue mich sehr, dass wir nun mit dem Bau loslegen und bin überzeugt, dass dieser Spiel- und Sportpark ein lebendiger Mittelpunkt für die Menschen in Lipp wird.“
Pumptrack als Highlight – Nachhaltigkeit als zentrales Anliegen
Ein besonderes Augenmerk liegt bei der Umsetzung auf dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. So wurden im Zuge der Erdarbeiten rund 3.000 Kubikmeter Bodenmaterial direkt auf der Fläche wiederverwendet. Lediglich etwa 600 Kubikmeter mussten entsorgt werden. Von den etwa 1.460 Kubikmetern neu eingebrachtem Material bestehen rund 970 Kubikmeter – also knapp zwei Drittel – aus Recyclingmaterial. Damit wird nicht nur der Materialkreislauf gefördert, sondern auch der ökologische Fußabdruck des Bauvorhabens erheblich reduziert.
Auch bei der Ausstattung des Mehrgenerationenplatzes mit Bänken, Tischen und Fitnessgeräten setzt die Stadt Bedburg konsequent auf nachhaltige Materialien: Die Möblierung besteht weitgehend aus Recyclingmaterialien, die durch Langlebigkeit und Umweltfreundlichkeit überzeugen.
Ein innovatives Beispiel für die nachhaltige Bauweise stellt der geplante Pumptrack dar. Dieser wird nicht mit herkömmlichem Asphalt errichtet, sondern ist der weltweit erste Pumptrack, der mit einem speziellen Biobitumen-Asphalt gebaut wird – denn dessen Bindemittel wird aus den Schalen der Cashewnuss gewonnen.
Dieses natürliche Niedrigtemperatur-Bindemittel benötigt deutlich weniger Energie in der Verarbeitung und spart somit Ressourcen und erfüllt höchste ökologische Standards. Damit ist der Pumptrack nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein Vorzeigeprojekt für klimafreundliches Bauen.
Kosten zu 90 Prozent aus Fördermitteln finanziert
Zu Beginn des Jahres fanden bereits die notwendigen Rodungs- und Aufräumarbeiten statt, die als Grundlage für den Baustart dienten. Diese Maßnahmen wurden nach umfangreichen artenschutzrechtlichen Voruntersuchungen und in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde durchgeführt.
Vorangegangen war den Planungen eine Bürgerveranstaltung, bei denen die Bedburgerinnen und Bedburger ihre Wünsche zur Umgestaltung des ehemaligen Sportplatzes äußern konnten. Anschließend entwickelte die Smeets Landschaftsarchitekten Planungsgesellschaft mbH aus Erftstadt ein entsprechendes Nutzungskonzept, das sich auch die Bedburger SPD-Fraktion in einem Antrag gewünscht hatte.
Dieses Konzept sieht den Erhalt und die ökologische Entwicklung eines Wald- bzw. Baumsaumes entlang des Pützbaches, Retentionsflächen zur Regenwasserversickerung und im Bedarfsfall zur Wasserhaltung vor. Ein biodiversitätsfreundlich begrünter Erdwall soll zudem die benachbarte Bebauung vor möglichen Lärm und eventuell auftretenden Hochwasser schützen.
Darüber hinaus schließt die Anlage einen öffentlichen Sportpark mit vielfältigen Nutzungs- und Verweilmöglichkeiten ein, der alle Altersgruppen ansprechen soll. Dabei wird eine zentrale Wiese zum Ballspielen, als Fest- oder Quartiersplatz oder für Ferienfreizeiten freigehalten.
Angrenzend daran befindet sich künftig der sogenannte Pumptrack, der unter anderem mit dem Mountainbike oder einem Skateboard befahren werden kann. Im vorderen Bereich des ehemaligen Sportplatzes entsteht zudem ein Bouleplatz, an dem ein Calisthenics-Parcours, also ein Outdoor-Fitness-Bereich, angegliedert wird.
Für die Umsetzung des Projekts erhält die Stadt Bedburg knapp 590.000 Euro aus dem Förderprogramm Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen vom Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN). Das entspricht einer Förderquote von rund 90 Prozent.