Attraktivierung des Naherholungsgebietes Alt-Kaster
Bedburgs historischer Ortskern Alt-Kaster mit seinen malerischen Plätzen und alten Giebelhäusern ist ein einzigartiges Kleinod im Rhein-Erft-Kreis und begrüßt seine Besucher mit mittelalterlichem Flair. Die ehemalige Burg der Grafen von Jülich liegt nördlich direkt hinter dem Ortsausgang von Alt-Kaster. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und von dort wurde damals der Übergang über die Erft kontrolliert.
Die Burgruine war in den letzten Jahren stark zugewachsen und für den interessierten Besucher kaum noch sichtbar. Im September vergangenen Jahres beantragte die Bedburger SPD-Fraktion Maßnahmen zur „Attraktivierung des Naherholungsgebietes in Alt-Kaster“ und zur Substanzerhaltung der Burgruine. Da die Burgruine neben ihrer geschichtlichen Bedeutung für Bedburg und Alt-Kaster auch touristisch im Allgemeininteresse liegt, sollte diese wieder sichtbar in den Fokus gerückt werden.
Seitens der Stadt Bedburg wurden erste Gespräche zur Umsetzung im Oktober und Dezember 2018 mit dem verantwortlichen Organisator Ratsmitglied Peter Spix der antragstellenden SPD-Fraktion, der Unteren Naturschutzbehörde, dem Erftverband, dem zuständigen Naturschutzberater sowie Vertretern des Arbeitskreises Altstadt Kaster e. V. und des Sportfischereivereins Erft-Gillbach e. V. Kaster geführt.
Um die Rodungsperiode bis Ende Februar 2019 noch nutzen zu können, wurde ein entsprechender Antrag bei der Unteren Landschaftsbehörde des Rhein-Erft-Kreises am 18.12.2018 gestellt. Am 14.01.2019 wurde der Stadt die Genehmigung für die Durchführung der Maßnahmen zur Freistellung der Burgruine erteilt.
Freischnitt durch große Unterstützung ehrenamtlicher Helfer umgesetzt – Sichtachse von Alt-Kaster auf die Burgruine wiederhergestellt
Die Freischneidearbeiten wurden in der ersten Februarhälfte durch die große Unterstützung ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer, hier insbesondere seitens des Arbeitskreises Altstadt Kaster e. V. sowie des Sportfischervereins Erft-Gillbach e. V. Kaster, durchgeführt. Inhalt des Gesamtkonzeptes war ebenfalls das Freischneiden der Uferböschung der Erft durch den Erftverband als Eigentümer der Fläche und durch den Arbeitskreis Altstadt Kaster e. V.
„Die Burgruine lag viele Jahre wie im Dornröschenschlaf und war kaum noch zu sehen. Es ist wirklich großartig, wie schnell dieses Projekt umgesetzt werden konnte. Das war nur möglich durch das große Engagement der ehrenamtlichen Helfer der Vereine und der Anwohner aus Alt-Kaster sowie die unbürokratische schnelle Kooperation der beteiligten Behörden. Ich möchte mich vor allem bei Michael Weuthen, Guido Bolten und den Bernd Schmitz-Lothmann aus Alt-Kaster bedanken, die für diese Aktion zusätzlich ihre Geräte und Fahrzeuge zur Verfügung gestellt haben. Ein riesiges „Dankeschön“ gilt insgesamt allen Helfern für ihren außergewöhnlichen Einsatz“, so Bürgermeister Sascha Solbach.
Aus Verkehrssicherungsgründen wurden vier Bäume, die in unmittelbarer Nähe der Burg standen, ebenfalls gefällt. Eine entsprechende Ersatzbepflanzung hierfür wird auf dem Gelände gegenüber der Obstbaumwiese / ehemaliger Standort des Laufparks vorgenommen.
Burgruine Alt-Kaster - Geschichtlicher Hintergrund:
Die heutige Burgruine ist der Rest der einstmals stolzen und prächtigen Burg der Grafen von Jülich. Die ehemalige Burg der Grafen von Jülich stammt aus dem 13. Jahrhundert und von dort wurde der Übergang über die Erft kontrolliert. In den darauffolgenden Jahrhunderten diente die Burg als Witwensitz der Gräfinnen und Herzoginnen von Jülich. Im Jahr 1542 wurden die Burg und die Stadt Kaster erheblich zerstört. Endgültig zerstört wurde sie 1648, im letzten Jahr des 30-jährigen Krieges.