Kunstauktion für die Betroffenen des Starkregens im Schloss
Am Sonntag, dem 14. Dezember 2025, findet auf Schloss Bedburg eine ganz besondere Kunstauktion statt. Auf Initiative der Bedburger Künstlerin Annelie Gärtner haben sich weitere Kulturschaffende aus der Schlossstadt zusammengeschlossen, um mit einer Versteigerung ihrer Werke die Menschen zu unterstützen, die vom Starkregen des 9. Septembers 2025 besonders schwer getroffen wurden.
Am Tag der Auktion, dem 14. Dezember 2025, können die Kunstwerke von 13:30 Uhr bis 14:30 Uhr im Rahmen einer Ausstellung im Arkadenhof des Schlosses besichtigt werden. Der Bedburger Künstler Ákos Sziráki ist im Auftrag der Stadt der Kurator dieser besonderen Ausstellung. Ab 14:30 Uhr wird Bürgermeister Sascha Solbach als Auktionator die Versteigerung leiten und die Werke damit unter den Hammer bringen.
Bereits jetzt können Interessierte die unterschiedlichen Exponate inklusive der Startgebote in einem Auktionskatalog, den die Stadt Bedburg auf ihrer Homepage eingerichtet hat, einsehen. Die vielfältigen Werke, die allesamt von den Bedburger Künstlerinnen und Künstlern gestiftet werden, umfassen unter anderem Fotografien, Skulpturen sowie unterschiedliche Gemälde und Zeichnungen.
Es stehen insgesamt rund 20 Kunstwerke von Michael Conrads, Hilde Dietz, Abir Thelen, Ute Messirek, Annelie Gärtner, Helmut Tollmann, Ákos Sziráki, Matthias Sandmann, Hannes Keßler, Jan Hillen und Michael Zöphel zur Versteigerung.
Die Künstler und ihre Kunstwerke
Abir Thelen
Ich bin Abir Thelen, in Bedburg vor allem als Ärztin bekannt. Die Kunst begleitet mich jedoch bereits seit meiner Kindheit: Meine Mutter war Kunstlehrerin, und so waren Farben, Pinsel und Leinwände für mich schon früh ein selbstverständlicher Teil des Alltags.
Durch meine Arbeit mit Menschen begegne ich täglich den unterschiedlichsten Emotionen — Freude, Hoffnung, Schmerz, Dankbarkeit. Diese Fülle an Gefühlen bewegt mich tief, und ich habe im Malen meinen ganz persönlichen Weg gefunden, sie zu verarbeiten. Auf der Leinwand darf alles entstehen, was im Alltag keinen Raum findet.
Besonders angezogen fühle ich mich von der abstrakten Kunst. Sie erlaubt jedem Betrachter, seine eigenen Empfindungen und Geschichten in einem Bild zu entdecken. Die wahre Bedeutung entsteht nie nur durch mich als Künstlerin, sondern immer wieder neu durch die Menschen, die das Werk betrachten. Ein einziges Bild kann so zu vielen verschiedenen Geschichten werden — und genau darin liegt für mich seine Magie.
Ihre Werke
Ákos Sziráki
Seit über drei Jahrzehnten widmet sich Ákos Sziráki der Bildhauerei. Seine Werke entstehen aus einer tiefen Faszination für den menschlichen Körper und die Formen des Lebens. Intuition spielt in seinem Schaffensprozess eine zentrale Rolle – jedes Werk erzählt eine Geschichte zwischen Traum und Wirklichkeit. In seinen Skulpturen verbindet er handwerkliche Präzision mit poetischer Leichtigkeit. Für diese Benefiz-Auktion stellt er eine kleine Skulptur zur Verfügung – ein Zeichen der Verbundenheit und der Hoffnung auf Neubeginn.
Annelie Gärtner
Ich bin Annelie Gärtner und komme ursprünglich aus Mainz. Seit 2021 lebe ich hier in Kaster und habe die Gegend wirklich ins Herz geschlossen. Mit der Malerei habe ich 2016 angefangen, damals noch mit Landschaften. Mein Stil hat sich im Laufe der Zeit verändert und ich male jetzt abstrakt und sehr bunt. Malen ist für mich pure Freude! Ich habe meistens keinen festen Plan, wenn ich anfange. Ich lasse mich einfach von den Farben leiten und bin immer wieder überrascht, welche Entdeckungen man in so einem Bild machen kann.
Der Starkregen hier hat mich sehr bewegt und ich kenne auch Menschen, die immer noch Hilfe brauchen. Deshalb kam mir die Idee, mit meiner Ausstellung vielleicht ein bisschen Freude zu schenken und gleichzeitig einen ordentlichen Betrag für die betroffenen Familien zu sammeln.
Ihre Werke
Hannes Keßler
Hannes Keßler, Reisefotograf mit klarem Fokus auf authentische Bildwelten. Für die Auktion stelle ich drei Alu-Dibond-Drucke bereit – Arbeiten, die bereits während der Corona-Krise im Impfzentrum des Rhein-Erft-Kreises gezeigt wurden und in einer Zeit der Unsicherheit als visuelle Brücke zur Hoffnung dienten.
Seine Fotografie folgt einem traditionellen Kodex: raus in die Welt, das Echte suchen, das Wesentliche festhalten. Lebenslust und Reiselust bilden dabei mein zentrales Innovationsmodell – zwei Kräfte, die Menschen seit jeher antreiben und ihm die kreative Energie geben, neue Perspektiven zu erschließen.
Jede Aufnahme ist ein Commitment zu Bewegung, Weitblick und Offenheit. Seine Werke transportieren: den Mut, weiterzugehen, die Welt neu zu betrachten und das Feuer des Unterwegsseins nie erlöschen zu lassen.
Seine Werke
Helmut Tollmann
Helmut Tollmann, 1945 in Köln geboren, zählt zu den prägenden Positionen der deutschen Medien- und Bildkunst seit den 1970er Jahren. Seine Arbeiten bewegen sich zwischen Malerei, Fotografie, digitalen Bildwelten und großformatigen Mixed-Media-Kompositionen, die gesellschaftliche Themen konsequent in den Mittelpunkt stellen. Tollmanns Werk ist international ausgestellt und vielfach ausgezeichnet; sein Fokus liegt auf der spannungsreichen Verbindung zwischen Mensch, Technologie und Emotion. Seine künstlerische Handschrift ist geprägt von experimentellen Verfahren, intensiven Farbkompositionen und einem starken narrativen Anspruch. Als einer der renommiertesten Künstler der Region bringt er mit seiner Teilnahme eine besondere Strahlkraft in die Bedburger Benefiz-Veranstaltung.
Tollmann engagiert sich in dieser Aktion, weil er Kunst als gesellschaftlichen Verstärker versteht: Sie kann Betroffenheit sichtbar machen, Solidarität stiften und konkrete Hilfe auslösen. Sein Ziel ist es, mit seinem Beitrag Aufmerksamkeit auf die Familien zu lenken, die durch das Hochwasser stark getroffen wurden und deren Alltag bis heute von den Folgen geprägt ist. Er möchte künstlerische Wirkung in reale Unterstützung übersetzen und gleichzeitig zeigen, wie kulturelle Gemeinschaft Verantwortung übernehmen kann. Sein Ansatz: Kunst nicht nur zeigen, sondern einsetzen — als Impulsgeber, als Brücke und als unmittelbares Zeichen der Verbundenheit.
Hilde Dietz
Ich bin Hilde Dietz – vielleicht kennt ihr mich noch von „Elf im Glashaus“. Dieses Projekt war viele Jahre mein Herzstück. Außerdem betreibe ich schon seit Jahren meinen Frisörladen in Bedburg. 2019 entstand zur Vorbereitung eines Ausstellungsprojekts die erste Serie der Außenseiter. Diese kleinen Werke eröffneten mir ein neues Gedankenspiel: Was bedeutet es, anders zu sein? Wer bestimmt die Norm, und wird man beim Verlassen des alltäglichen Pfads automatisch zum Außenseiter? Die Arbeiten bewegen sich zwischen leisen, zarten Linien und lauten, farbintensiven Formen. Sie zeigen: Man darf anders sein – und vielleicht sollte man es sogar. Aus meinen eigenen Lebensumständen und Gefühlen entstehen immer wieder neue Außenseiter, jeder ein Ausdruck dieser Fragen und Gedanken.
Ihre Werke
Jan Hillen
Den Schwerpunkt seines Schaffens legt Jan Hillen in die Umsetzung eigener Ideen oder vorgegebener Texte in anspruchvolle Illustrationen oder originelle Cartoons und Karikaturen. Seine Kennzeichen sind ein einprägsamer Zeichenstil, hoher Ideenreichtum, sein Talent Sachverhalte mit einem Motiv aussagekräftig darzustellen, sein Agieren mit Wortspielereien. In seinen freien Werken greift er mit Vorliebe Alltagssituationen oder menschliche Verhaltensweisen, Schwächen und Abgründe auf. Auch aktuelle Themen oder globale Ereignisse sind eine feste Größe. Seine eigenwillige Sichtweise auf Bäume, Landschaften, Wasser- und Wolkenformationen versuchen das Wilde, Ungezähmte und Mystische in der Natur einzufangen. Trotz einiger Ausflüge in die Acryl- und Ölmalerei ist sein „Steckenpferd“ die handgefertigte Tuschezeichnung.
Seine Werke
Matthias Sandmann
Matthias Sandmann, Jahrgang 1966, ist ein Fotokünstler, der seit 2003 in Bedburg lebt und arbeitet. Nach seinem Studium des Fotodesigns in Dortmund führte ihn seine berufliche Laufbahn rund um die Welt. Auf zahlreichen Reisen entwickelte Sandmann nicht nur seinen fotografischen Stil weiter, sondern schärfte auch seinen Blick für menschliche Geschichten, kulturelle Vielfalt und soziale Realitäten.
Seine Porträts und Reportagen erschienen in internationalen Magazinen und entstanden teils im Auftrag global agierender Unternehmen. Dabei bleibt für ihn stets das authentische Gegenüber im Mittelpunkt – der einzelne Mensch mit seiner unverwechselbaren Geschichte.
Neben seinen professionellen Projekten engagiert sich Sandmann kontinuierlich in ehrenamtlichen Initiativen. Mit seinen fotografischen Arbeiten möchte er Menschen zusammenbringen, Verständnis fördern und Themen sichtbar machen, die gesellschaftlich relevant sind.
Immer wieder sucht er darüber hinaus die Auseinandersetzung mit Fotografie als künstlerische Ausdrucksform. Die drei hier ausgestellten Werke sind ein eindrucksvolles Zeugnis dieser Suche – sie zeigen seine Experimentierfreude, seine Sensibilität für Bildgestaltung und seinen Wunsch, Fotografie weit über das Dokumentarische hinaus auszuloten.
Seine Werke
Michael Conrads
folgt
Michael Zöphel
In der Begegnung von Körper, Licht und Linse – entstehen Welten. In den letzten zwei Jahren haben Elysia, Olga und Sarah mit ihren Körpern Leinwände für faszinierende Muster und Kompositionen geboten. Aus dieser intensiven Zusammenarbeit sind zwei außergewöhnliche Serien erwachsen: „RGB-Lights“ und „Negativ Blue“. Der Kalender 2026 führt Sie Monat für Monat in diese einzigartigen Bildwelten – eine Reise zwischen der künstlichen Magie des nachträglich gesplitteten RGB-Lichts und der tiefen, spiegelnden Melancholie der Negativabzüge. Tauchen Sie ein in eine Welt, in der die Grenzen der Fotografie neu definiert werden.
Seine Werke
Maße: 50 x 70 cm (DIN B2)
Startgebot: 45€
Weitere Angaben: Der 14 blättrige Kalender (12 Monate + 2 Deckblätter) wurde auf 300 g/qm Bilderdruck im 4-Farbdruck plus Mattlack gedruckt. Dadurch erhält jedes Bild seine besondere Brillanz. Das Foliendeckblatt (vorne) aus Hart-PVC zum Schutz des Kalenders. Metallspirale als Wire-O-Bindung, schwarz
Ute Messirek
Die Bedburger Malerin Ute Messirek ist seit mehr als 20 Jahren der Kunst verpflichtet. Sie hat sich schon in zahlreichen Ausstellung in ganz NRW präsentieren können. Ihre Markenzeichen sind großformatige und abstrakte Werke mit viel Struktur und intensiven Farben.
Hintergrund
Die Starkregenkatastrophe am 9. September hatte mehrere Stadtteile in Bedburg, besonders aber die Ressourcenschutzsiedlung in Kaster, schwer getroffen. Viele Gebäude wurden beschädigt, einige Häuser wurden unbewohnbar, sodass auch Familien ihr Zuhause verlassen mussten.
Bei der Aktion am Sonntag, dem 14. Dezember, erwartet die Besucherinnen und Besucher nicht nur die Gelegenheit, Kunst zu erwerben, sie können anschließend den Tag mit einem Besuch des Bedburger Weihnachtsmarktes auf dem Marktplatz ausklingen lassen.
Der Markt verzaubert mit weihnachtlicher Atmosphäre, Glühwein und kulinarischen Köstlichkeiten und Sonntag, ab 15:30 Uhr, erwartet die Besucher erneut ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, das den Tag musikalisch und unterhaltsam abrundet.
Der Weihnachtsmarkt in Bedburg auf dem Marktplatz öffnet am Freitag von 17:00 Uhr bis 21:00 Uhr und am Samstag von 16:00 Uhr bis 21:00 Uhr ebenfalls seine Tore.

































