Klimaschutzmanagement
Produktionsdaten aus den Windparks Königshovener Höhe und Bedburg A44n
in den letzten 10 Minuten
Windgeschwindigkeit
(seit Beginn des aktuellen Kalenderjahres)
(seit Beginn des aktuellen Kalenderjahres)
(seit Aufstellung)
Quelle: RWE AG
Themen rund um Klimaschutz in Bedburg:
Potenzialstandorte für PV-Freiflächenanlagen in der Stadt Bedburg
Der Ausschuss für Klimaschutz, Digitalisierung, Wirtschaft und Strukturwandel hat im November 2023 mit großer Mehrheit ein Photovoltaik-Freiflächenkonzept für Bedburg beschlossen. Das Konzept soll als Bewertungsgrundlage dienen und weist daher Zonen aus, in denen Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Agri-PV-Anlagen errichtet werden können. Mit diesem Konzept, dessen Erstellung zu 100 Prozent aus Fördermitteln finanziert wurde, sieht sich die Stadt nun gut aufgestellt für eine weitere plan- und maßvolle Entwicklung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen im Stadtgebiet.
Diese Gebiete liegen insbesondere an den Autobahnen 44 und 61. Allein mit Anlagen in diesem Bereich könnten über 340.000 Menschen mit grünem Strom versorgt werden. Weitere potentielle Flächen liegen am Industriegebiet Mühlenerft, im Windpark Königshovener Höhe und innerhalb der Kohlebahn-Wendeschleife in Rath.
Zur Sichtung des Photovoltaik-Freiflächenkonzepts klicken Sie bitte hier
RWE errichtet PV-Anlagen mit Speicher auf Bedburger Stadtgebiet
Sonnenenergie nutzen – auch wenn die Sonne nicht scheint? Dank Photovoltaikanlagen mit dazugehörigen Stromspeichern ist das möglich. Eine solche Anlage errichtet RWE gerade direkt unterhalb des von der Stadt Bedburg und RWE betriebenen Windparks Königshovener Höhe.
Die Anlage hat eine Spitzenleistung von 19,4 Megawatt (MW) und eine Speicherleistung von 6,5 MW. Die Arbeiten für das Projekt haben bereits begonnen: Teile der Unterkonstruktion sind errichtet und erste Module aufgestellt. Die Inbetriebnahme ist für das Frühjahr 2023 geplant.
„Für eine saubere und sichere Stromversorgung brauchen wir nicht nur mehr Erneuerbare Energien, sondern auch Speicherlösungen, wie RWE sie im Tagebau Garzweiler umsetzt. Damit können unsere Bürgerinnen und Bürger Sonnenstrom auch nach Sonnenuntergang nutzen“, sagt Bürgermeister Sascha Solbach.
Ein weiterer Vorteil dieser Anlagen: Zusätzlich zur direkten Einstrahlung kann auch das vom Boden auf die Rückseite der Module reflektierte Sonnenlicht genutzt werden. Gemeinsam mit einer weiteren von RWE geplanten Anlage in Jackerath sollen insgesamt 58.340 Solarmodule und zwei Stromspeicher ab 2023 Grünstrom für mehr als 7.250 Haushalte erzeugen.
Energiewende in Bedburg - Stadt und RWE nehmen neuen Windpark in Betrieb
- Weiterer Windpark mit kommunaler Beteiligung in NRW am Netz
- „Bedburg A 44n“ erzeugt mehr grünen Strom, als die Bürger und Betriebe der Stadt verbrauchen
- Innovatives Versorgungskonzept nutzt bestehende Tagebau-Infrastruktur und Energiespeicher
Auf rekultivierten Flächen am Tagebau Garzweiler schließen die eingespielten Partner Stadt Bedburg und RWE einen weiteren Windpark mit einer Kapazität von 28,5 Megawatt (MW) erfolgreich ans Netz an. Die fünf Windenergieanlagen des 30 Millionen Euro teuren Projekts „Bedburg A 44n” können genug grünen Strom erzeugen, um den jährlichen Bedarf von 28.000 Haushalten zu decken – mehr als die Bürger und Betriebe der Stadt verbrauchen. Die Turbinen ergänzen den bestehenden Windpark Königshovener Höhe der beiden Partner mit 21 Anlagen und steigern die elektrische Leistung um fast 30 Prozent. Insgesamt betreibt RWE mit der Stadt Bedburg Anlagen mit einer Gesamtleistung von 95 MW auf dem Stadtgebiet.
Bei „Bedburg A 44n“ ist nicht nur die Standortwahl auf rekultivierten Flächen am Tagebau Garzweiler innovativ: Vier der neuen Windenergieanlagen greifen auf die bestehende Infrastruktur des Tagebaus zurück und speisen ihren Strom über diese ins öffentliche Versorgungsnetz ein. Die fünfte Turbine wird die moderne Ressourcenschutzsiedlung Bedburg-Kaster versorgen, die aktuell gebaut wird. Ein Teil des Stroms der fünften Windenergieanlage versorgt diese Siedlung quasi per Direktlieferung, unter Einbeziehung eines Energiespeichers. Der Rest fließt ins Netz der allgemeinen Versorgung.
Katja Wünschel, CEO Onshore Wind und Solar Europa & Australien der RWE Renewables: „Nordrhein-Westfalen und insbesondere das Rheinische Revier zählen zu einem Schwerpunkt unserer Wachstumsstrategie, wo wir bis Ende des Jahrzehnts 4 Milliarden Euro brutto investieren werden. Wir wollen jedes Wind- und Solarprojekt realisieren, das möglich ist. Damit die Energiewende gelingt, setzen wir dabei auch auf erfolgreiche Partnerschaften mit Kommunen. Wir freuen uns, dass wir mit der Stadt Bedburg einen weiteren Windpark erfolgreich in Betrieb nehmen können.“
Sascha Solbach, Bürgermeister der Stadt Bedburg, sagt: „Heute ist ein bedeutender Tag für die Stadt Bedburg auf unserem Weg, bis 2045 CO₂-neutral zu sein. Auch künftig werden wir den Ausbau der Erneuerbaren weiter unterstützen, in den Klimaschutz investieren und als Energie-Kommune mit gutem Beispiel vorangehen.“
Wie auch am Windpark Königshovener Höhe sind die Stadt Bedburg mit 49 und RWE mit 51 Prozent am neuen Windpark beteiligt.
Damit das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger bezüglich der regenerativen Energien im Bedburger Stadtgebiet weiter geschärft werden kann, haben RWE und die Verwaltung eine Darstellung von Produktionsdaten der 21 bestehenden Windenergieanlagen der Königshovener Höhe und der fünf neuen Windkraftanlagen der Erweiterung Bedburg A 44n auf der städtischen Internetseite geplant und umgesetzt. Wie Sie unten sehen können sechs Energiekennwerte abgerufen werden, die alle fünf Minuten aktualisiert werden. Die Kennzahlen umfassen die durchschnittliche Leistung bzw. Produktion des Windparks in den letzten zehn Minuten (MW), die durchschnittliche Windgeschwindigkeit (m/s), die aktuelle Stromproduktion seit Beginn des aktuellen Kalenderjahres (MWh), Gesamtstromproduktion (MWh), die eingesparten CO₂-Emissionen seit Beginn des aktuellen Kalenderjahres (t) und die eingesparten CO₂-Emissionen seit der Aufstellung (t).
Auf dem Bild: Katja Wünschel, CEO Onshore Wind und Solar Europa & Australien der RWE Renewables, und Sascha Solbach, Bürgermeister der Stadt Bedburg, am neuen Windpark „Bedburg A 44n“.
RWE
RWE ist Gestalter und Schrittmacher der grünen Energiewelt. Mit einer umfassenden Investitions- und Wachstumsstrategie baut das Unternehmen seine leistungsstarke und grüne Erzeugungskapazität bis 2030 international auf 50 Gigawatt aus. Dafür investiert RWE in dieser Dekade mehr als 50 Milliarden Euro brutto. Das Portfolio basiert auf Offshore- und Onshore-Wind, Solar, Wasserkraft, Wasserstoff, Speichern, Biomasse und Gas. Der Energiehandel erstellt maßgeschneiderte Energielösungen für Großkunden. RWE verfügt über Standorte in den attraktiven Märkten Europa, Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum. Aus Kernenergie und Kohle steigt das Unternehmen verantwortungsvoll aus. Für beide Energieträger sind staatlich vorgegebene Ausstiegspfade definiert. RWE beschäftigt weltweit rund 19.000 Menschen und hat ein klares Ziel: klimaneutral bis 2040. Auf dem Weg dahin hat sich das Unternehmen ambitionierte Ziele für alle Aktivitäten gesetzt, die Treibhausgasemissionen verursachen. Die Ziele sind durch die Science Based Targets Initiative wissenschaftlich bestätigt und stehen im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen. Ganz im Sinne des Purpose: Our energy for a sustainable life.
Ressourcenschutzsiedlung:
Informationen über die Ressourcenschutzsiedlung Bedburg-Kaster finden Sie hier: https:/smartquart.energy/
Produktionsdaten aus den Windparks Königshovener Höhe und Bedburg A44n
in den letzten 10 Minuten
Windgeschwindigkeit
(seit Beginn des aktuellen Kalenderjahres)
(seit Beginn des aktuellen Kalenderjahres)
(seit Aufstellung)
Quelle: RWE AG
Interkommunale Klimakampagne „Jetzt machen WIR“
„Jetzt machen WIR: gemeinsam für mehr Klimaschutz“ – so lautet das Motto der interkommunalen Klimakampagne, die am 23. Mai 2022 mit einer Auftaktveranstaltung im Energie-Kompetenz-Zentrum Rhein-Erft-Kreis (EkoZet) in Kerpen-Horrem gestartet ist.
Jetzt machen WIR: gemeinsam für mehr Klimaschutz. So lautet das Motto der interkommunalen Klimakampagne im Rhein-Erft-Kreis. Mit dabei sind Bedburg, Erftstadt, Frechen, Kerpen und Pulheim – die fünf Kommunen haben sich zusammengeschlossen, um sich gemeinsam mit den Bürgerinnen, Bürgern und Unternehmen noch aktiver für den Klimaschutz einzusetzen. Los geht es mit dem Thema Solarenergie – das Potenzial auf den Dächern des Rhein-Erft-Kreises ist riesig. Zurzeit werden erst ca. 4% der Dachflächen für eine PV- oder Solarthermie-Anlage genutzt. Die Klimakampagne veranschaulicht, wie man hieraus gemeinsam mehr machen kann. Die Klimakampagne entstand in gemeinsamer Initiative mit der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate (zuvor EnergieAgentur.NRW), mit der Unterstützung vom Energie-Kompetenz-Zentrum Rhein-Erft-Kreis GmbH (EkoZet) und wird finanziell durch die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert.
Erfolgreicher Start für die interkommunale Klimakampagne im Rhein-Erft-Kreis
Unter dem Motto „Jetzt machen WIR“ ist die gemeinsame Klimakampagne von fünf Kommunen im Rhein-Erft-Kreis mit einem ausgebuchten Kick-off-Event im EkoZet in Kerpen-Horrem gestartet.
Beim Kick-off-Event im Energie-Kompetenz-Zentrum Rhein-Erft-Kreis (EkoZet) in Kerpen-Horrem informierten sich die Besucherinnen und Besucher im voll besetzten Saal bei Vorträgen rund um die Themen Solarenergie und Energiewende. Dabei wurde auch die Initiative des Rhein-Erft-Kreises zum Ausbau der Photovoltaik- und E-Ladeinfrastruktur vorgestellt. Im Anschluss wurde auf der Mini-Fachmesse mit verschiedenen Ausstellern das Thema Solarenergie weiter in den Fokus gerückt. Hier haben z.B. einige Interessierte das vorgestellte Solardachkataster gleich selbst ausprobiert und überprüft, ob das eigene Hausdach für eine Solaranlage geeignet ist. Bei Snacks und Getränken fand ein reger Austausch statt. Alle wichtigen Informationen finden zu Thema Solarenergie finden Sie ebenfalls hier:
- Selfmade Strom vom Firmendach (Infoflyer_Solarenergie für Ihr Unternehmen)
- Strom & Wärme vom eigenen Hausdach (Infoflyer_Solarenergie – für Ihr Zuhause)
Foto: v.l.n.r. Bärbel Ackermann (Klimaschutzmanagerin Erftstadt), Dirk Knips (Kämmerer Erftstadt), Alexandra Bohlen (Klimaschutzmanagerin Kerpen), Rüdiger Warnecke (Geschäftsführer EkoZet GmbH), Paul Hartfiel (Geoplex GIS GmbH), Susanne Stupp (Bürgermeisterin Frechen), Andreas Comacchio (Verwaltungsdezernent Kerpen), Johanna Soboll (Klimaanpassungsmanagerin Kerpen), Bernhard Ripp (stv. Landrat Rhein-Erft-Kreis), Olaf Kleine-Erwig (Dezernent Pulheim), Sibille Brabender (allg. Vertreterin des Bürgermeisters Bedburg), Ella Schabram (Klimaschutzmanagerin Pulheim), Farima Tehranchi (Klimaschutzmanagerin Frechen). © EkoZet I Mirene Schmitz Photography
Klimaschutzkonzept für Bedburg beschlossen
Zu den wichtigsten Themen zählt unter anderem der Ausbau von Windkraft-Anlagen wie hier auf der Königshovener Höhe. Bild: © Stadt Bedburg Die Herausforderungen des Klimawandels sind allgegenwärtig. Temperaturanstieg, schmelzende Gletscher und Pole, ein steigender Meeresspiegel, Wüstenbildung und Bevölkerungswanderungen, extreme Wetterereignisse – viele der vom Ausmaß der Erwärmung abhängigen Szenarien sind zum jetzigen Zeitpunkt kaum vorhersagbar. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat der Rat der Stadt Bedburg am 21. Juni das städtische Klimaschutzkonzept einstimmig beschlossen.
Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Verwaltung nach eingehender Analyse und anschließender Auswertung der Energieverbräuche und THG-Emissionen Einsparpotenziale feststellen können. Mit Hilfe eines Maßnahmenkatalogs, der das Herzstück des kürzlich beschlossenen Klimaschutzkonzeptes bildet, sollen diese Potenziale genutzt werden. Dabei bilden die insgesamt 21 Maßnahmen neun unterschiedliche Handlungsfelder aus dem Bereich Klimaschutz ab. Zu den wichtigsten Themen zählen unter anderem der Ausbau der erneuerbaren Energien, wie Photovoltaik- oder Windkraft-Anlagen, sowie die Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger für dieses Thema.
Klimaschutz geht nur gemeinsam
Einige Themen hat die Stadt Bedburg bereits vor dem Beschluss des Klimaschutzkonzeptes angehen können. Dazu zählen unter anderem die Erweiterung des Windparks auf der Königshovener Höhe sowie der Ausbau der Photovoltaik-Anlagen auf den kommunalen Dächern, wie zum Beispiel auf dem zentralen Rathaus in Kaster. Ein Teil der aktuellen Projekte sind beispielsweise die Sanierung der städtischen Liegenschaften oder die nachhaltige Beschaffung. Für die Umsetzung weiterer Projekte in den kommenden Jahren bedarf es nun auch der Zusage weiterer Fördermittel.
Mit Hilfe der Bürgerinnen und Bürger möchte die Stadt Bedburg dazu beitragen, das Klima auch im privaten Sektor zu schützen. Denn neben dem Bereich Verkehr machen die privaten Haushalte den größten Anteil an THG-Emissionen in Bedburg aus. „Daher möchten wir als Stadt die Bedburgerinnen und Bedburger mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit und weiteren Klimakampagnen dafür begeistern, auch im privaten Bereich das Klima zu schützen und auf nachhaltige Formen der Energiegewinnung zu setzen“, so Lisa Hans, Klimaschutzmanagerin der Stadt Bedburg. Auf diese Weise konnten zwischen 2016 und 2019 bereits knapp acht Prozent der THG-Emissionen eingespart werden.
Torsten Stamm, Leiter des Fachdienstes 5 für Stadtplanung, Bauordnung und Wirtschaftsförderung ergänzt: „Um diesen Trend fortzusetzen, werden wir die Bedburgerinnen und Bedburger weiterhin unterstützen und uns als Stadt für den Klimaschutz einsetzen. Denn wir verstehen den Schutz unserer Umwelt als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur in Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern gelingen kann.“
Das gesamte Klimaschutzkonzept sowie den darin enthaltenen Maßnahmenkatalog finden Sie hier: Integriertes Klimaschutzkonzept Stadt Bedburg
Quartierskonzept für Rath finalisiert
Bild: © Dr. Klaus-Uwe Gerhardt Das Integrierte energetische Quartierskonzept ermittelt unter Beachtung verschiedener Aspekte die technischen und wirtschaftlichen Energieeinsparpotenziale in geeigneten Wohngebieten. Dabei spielt insbesondere die Wärme- und Kälteversorgung in Gebäuden und der Infrastruktur eine wichtige Rolle.
Mit Hilfe von Maßnahmen wie der Aufbereitung der zur Verfügung stehenden Verbrauchsdaten der Netzbetreiber für Strom- und Gasverbräuche sowie einer Einbindung der Menschen in Rath soll dies gelingen. Im nächsten Schritt soll das Sanierungsmanagement, das am 17. Mai 2022 im Ausschuss für Klimaschutz, Digitalisierung, Wirtschaft und Strukturwandel beschlossen wurde, die Planung und Realisierung der in dem IEQ vorgesehenen Maßnahmen begleiten und koordinieren.
Das IEQ und das Sanierungsmanagement werden mit Mitteln aus dem KfW-Förderprogramm „Energetische Stadtsanierung“ unterstützt. Im nächsten Schritt soll dann bald eine Energieberatung vor Ort die konkrete Umsetzung der Projekte auch in den privaten Haushalten begleiten. Denn durch die Einbindung der Bewohnerinnen und Bewohner sollen die lokalen Potenziale genutzt und individuelle Lösungen gefunden werden.
Alle Infos zum IEQ finden Sie im Abschlussbericht für das Quartier Bedburg-Rath
„Schottergarten – Was tun“ - Flyeraktion der INitiative für mehr ArtenVielfalt im Rhein-Erft-Kreis (INAV)
Eine Pressemitteilung der Stadt Bergheim
Die INitiative für mehr ArtenVielfalt im Rhein-Erft-Kreis (INAV) gibt den Menschen im Rhein-Erft-Kreis mit ihrem Flyer „Schottergarten – Was tun“ praktische Lösungsansätze für mehr ArtenVielfalt an die Hand. Gemeinsam mit Landrat Frank Rock und Kreisumweltdezernent Uwe Zaar, den Bürgermeister*innen oder ihren Vertreter*innen und den kommunalen Ansprechpartner*innen zum Thema Schottergarten, wurde der Flyer im Kreishaus in Bergheim der Öffentlichkeit vorgestellt.
Jeder kennt ihn inzwischen – den Schottergarten. Ob bei Nachbarn, Kollegen, unter Verwandten – oder den eigenen. Und die ganz unterschiedlichen Diskussionen darüber kennt inzwischen auch fast jeder: Mal ist er beliebt, weil er vermeintlich wenig Arbeit macht und „ordentlich“ oder sogar „schick“ aussieht. Mal ist er verpönt, da er grau, leblos und so gut wie versiegelt ist. Die Beweggründe, einen Schottergarten anzulegen, ähneln sich meistens, egal ob bei Senior*innen, Familien, Alleinstehenden oder berufstätigen Paaren: wenig verfügbare Zeit, kaum Interesse, wenige Gartenkenntnisse oder nachlassende Kräfte und Handicaps mit zunehmendem Alter.
Der Trend zum Schottergarten hält an und nimmt inzwischen so viel Fläche ein, dass die nachteiligen Folgen spürbar werden und Kommunen die Notwendigkeit der Gegensteuerung sehen. Nachteilige Auswirkungen gibt es vor allem auf das städtische Klima durch Aufheizeffekte, fehlende Sauerstoffproduktion und Luftreinigung sowie eine fehlende CO2-Bindung, aber auch auf die öffentliche Kanalisation durch zu hohen Abfluss von Niederschlägen statt Versickerung in den Boden, und auch auf die städtische Insekten- und Vogelvielfalt durch fehlende Pflanzen und Blüten.
Mittlerweile klären so manche Flyer zum Thema auf oder Bebauungspläne oder Satzungen werden mit Einschränkungen zu Schottergärten versehen. Doch fehlen dabei meist wichtige und einfache Tipps zu pflegeleichten, preiswerten und einfach umsetzbaren Alternativen oder sogar zum Rückbau eines einmal angelegten Schottergartens. Diese einfachen Tipps für die praktische Umsetzung hat sich der Flyer „Schottergarten – Was tun“ zum Ziel gesetzt, der aktuell von der INitiative für mehr ArtenVielfalt im Rhein-Erft-Kreis, herausgegeben wurde. In dieser Initiative haben sich seit 2019, alle Städte im Kreisgebiet, die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft e.V. und der Rhein-Erft-Kreis kooperativ zusammengeschlossen und sich die Förderung der Biodiversität und insbesondere den Schutz von Insekten im inner- und außerstädtischen Raum zum Ziel gesetzt.
Die Idee des Flyers ist einfach: Es werden ganz praktische Anleitungen zur Aufwertung eines Schottergartens für drei Varianten S = kleinster Aufwand, M = mittelleichter Aufwand und L = größerer Aufwand gegeben und jeweils fünf pflegeleichte und insektenfreundliche Pflanzenarten für sonnige oder eher halbschattige bis schattige Standorte genannt. Je nach eigenen Möglichkeiten und Wünschen kann eine Variante ausgesucht und in wenigen Schritten preiswert umgesetzt werden.
Wie eine solche Umsetzung erfolgen kann, zeigte Landrat Frank Rock gemeinsam mit Bürgermeisterin Susanne Stupp aus Frechen, Bürgermeister Sascha Solbach aus Bedburg und Kreisumweltdezernent Uwe Zaar. Gemeinsam gestalteten Sie unter Anleitung von Diplom Geografin Anja Pflanz aus dem Amt für Kreisentwicklung, Ökologie und Klimafolgenanpassung mit Spaten und Gießkanne die letzte Schotterfläche am Kreishaus um. Dabei wurden einige Lagen Schotter freigelegt und Pflanzen verwendet, die auch im Flyer zu finden sind.
Landrat Frank Rock betont: „Wer seinen Schottergarten zurück zu bauen möchte, um ihn in einen lebendigen und vor allem pflegeleichten Garten umzuwandeln, dem wird dieser Flyer sicher eine gute Orientierung sein. Mit jeder noch so kleinen Maßnahme kann man die Biodiversität nachhaltig fördern.“
„Nachhaltiges Leben in Ihrer Stadt fängt vor der eigenen Haustür an, die INAV zeigt mit ihrem Flyer wie einfach das gehen kann“ ergänzt Kreisumweltdezernent Uwe Zaar.
Der Flyer ist gedruckt in allen Rathäusern oder hier online zu finden.
Bild: Bürgermeister Sascha Solbach zusammen mit unserer Ressourcenschutzmanagerin Leonie Pier beim Pressetermin zum Thema Schottergarten im Kreishaus in Bergheim. © Rhein-Erft-Kreis Bild 1, 2 und 3: © Rhein-Erft-Kreis
Interview mit unserer Klimaschutzmanagerin Lisa Hans : Wie erreicht die Stadt Bedburg Treibhausgasneutralität?
Bild: Lisa Hans setzt sich bei der Stadt Bedburg für Klimaschutz ein. Klima- und Umweltschutz gehören zu den wichtigsten Themen unserer Zeit. Die Stadt Bedburg will bis 2045 das Ziel der Treibhausgasneutralität erreichen und schließt sich damit den Plänen des Bundes an. Doch was ist überhaupt mit Treibhausgasneutralität gemeint, wie erreicht man das Ziel als Kommune und was wird die Stadt dafür tun? Das erklärt Bedburgs Klimaschutzmanagerin Lisa Hans im Interview.
Bedburger Nachrichten (BN): Warum will die Stadt Bedburg das Ziel Treibhausgasneutralität erreichen?
Lisa Hans (LH): Treibausgase (THG) tragen zum Klimawandel bei. Das bedeutet, dass sich die Erde unter anderem durch die Gase erwärmt. Die Stadt Bedburg versteht Klimaschutz als gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die nicht nur zur Sicherung der Gesundheit und der langfristigen Überlebensfähigkeit der Menschen auf dem Planeten beiträgt, sondern auch für unseren Wohlstand, Wachstum und für unsere Wettbewerbsfähigkeit in Bedburg sorgt.
BN: Was bedeutet Treibhausgasneutralität?
LH: Treibhausgasneutralität bedeutet, dass auf Bedburger Stadtgebiet ab 2045 nahezu keine klimaschädlichen Emissionen ausgestoßen werden. Diese Luftschadstoffe, wie etwa Kohlenstoffdioxid (CO₂) oder Methan, werden beispielweise bei der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas freigesetzt. Treibhausgasneutralität ist dann erreicht, wenn pro Einwohner und Jahr weniger als eine Tonne an Treibhausgasen ausgestoßen wird.
BN: Was ist der Unterschied zu Klimaneutralität?
LH: Klimaneutralität bedeutet, dass Maßnahmen oder Prozesse keine Treibhausgasemissionen ausstoßen und keinen Einfluss auf das Klima haben. So kann beispielsweise die Versiegelung von Flächen, also das Bedecken des natürlichen Bodens durch Bauwerke, treibhausgasneutral umgesetzt, aber nicht als klimaneutral beschrieben werden, da sich durch die Versiegelung die Umgebung aufheizen kann und somit einen negativen Einfluss auf das Klima und die Umwelt hätte.
BN: Wie will die Stadt Bedburg das Ziel der Treibhausgasneutralität erreichen?
LH: Die Stadt selbst wird einerseits in ihren eigenen Handlungsbereichen, wie beispielsweise auf ihren eigenen Grundstücken, im Beschaffungswesen oder beim Thema Straßenbeleuchtung, THG-neutral werden. Andererseits sollen vor allem die Maßnahmen umgesetzt werden, die zu großen Einsparungen von THG-Emissionen führen. Dazu können zum Beispiel der Ausbau erneuerbarer Energien oder Gebäudesanierungen gehören.
BN: Wann hätte die Stadt Bedburg das Ziel erreicht?
LH: Die gesamtstädtischen energiebedingten THG-Emissionen haben sich zwischen 2016 und 2019 bereits um 7,7 Prozent verringert. Das heißt, bis zum Jahre 2045 müssen diese um weitere 87% reduziert werden.
BN: Inwieweit sollen die Bürger*innen dabei eingebunden werden?
LH: Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger als Stadt informieren und gleichzeitig unterstützen, denn nur gemeinsam werden wir dieses Ziel erreichen. Dabei wollen wir zunächst die uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten der Beratung und Information nutzen, um die erforderlichen THG-Minderungen in den Sektoren Industrie, private Haushalte, Verkehr, sowie Gewerbe, Handel und Dienstleistungen zu realisieren. Zusätzlich werden Maßnahmen entwickelt, mit denen wir gemeinsam das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 erreichen.
Treibhausgase (THG) und Treibhauseffekt:
Die bekanntesten Treibhausgase Kohlenstoffdioxid (CO₂), Methan, Lachgas und Wasserdampf sind natürlicherweise in geringen Konzentrationen in der Atmosphäre zu finden. Durch menschengemachte Quellen hat sich der Anteil seit Beginn des letzten Jahrhunderts jedoch deutlich erhöht. Die Treibhausgase entstehen beispielweise wenn Öl, Gas und Kohle verbrannt werden, also, wenn Menschen zum Beispiel heizen, kochen, Auto fahren oder fliegen. Ebenso werden Treibhausgase infolge von Kraftwerkskühlung oder in der Landwirtschaft, vorwiegend in der Massentierhaltung, freigesetzt. Diese verstärken den sogenannten Treibhauseffekt. Dabei werden die von der Erdoberfläche reflektierten Wärmestrahlungen von den Treibhausgasen in der Luft aufgesaugt und teilweise wieder zur Erde zurückgestrahlt. Dadurch wird die Erdoberfläche und untere Atmosphärenschicht erwärmt. Die Folge: Temperaturerhöhungen und eine Zunahme von Extremwetterlagen wie Hitzewellen, Stürme oder Überschwemmungen.
„Die Klima-Wandler“ der Konrad-Adenauer-Stiftung treffen auf Bedburg
Bild: © Uhlemann-Design.de Julie Matulla Illustration
Deutschlands Ziel heißt „Klimaneutralität bis 2045“. Doch dafür muss sich unser Lebensstil deutlich ändern, Buzzwords: sauberer Strom, klimafreundliche Mobilität, umweltbewusste Ernährung oder ressourceneffizientes Bauen. Die Stadt Bedburg ist mit vielen Projekten bereits mitten in der Umsetzung. Wie das genau aussieht, erfahren Sie unter anderem im Rahmen eines spannenden Absolventenprojekts der Journalistischen Nachwuchsförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Hinter dem Projekt stehen elf Absolventen der Stiftung, die gemeinsam mit den Journalisten Maria Grunwald und Nicolas Martin die Website „Die Klima-Wandler“ ins Leben riefen.
Unser Tipp: Unbedingt Zeit nehmen und auf der Website in die Geschichten von fünf Menschen eintauchen, die ihr Leben umgekrempelt haben, um sich für mehr Klima- und Umweltschutz einzusetzen. Darunter ist auch ein Beitrag, indem Sie viel über Bürgermeister Sascha Solbachs Zukunftsvision für unseren Strukturwandel erfahren sowie wegweisende Projekte der Stadt Bedburg kennenlernen, die bundesweit Leuchtturmcharakter besitzen.
Und hier geht's zur Website „Die Klima-Wandler“! Übrigens: Das Projekt richtet sich nicht nur an all jene, die sich den Klimaschutz bereits in großen Lettern auf die Fahne schreiben, sondern auch an alle, die noch zweifeln. An alle, bei denen sich angesichts eines befürchteten „Klimadiktats“ prompt das Gedankenkarussell „Verbote, Verbote, Verbote“ dreht. Die neue Website „Die Klima-Wandler“ will genau dieses Karussell stoppen, damit letztendlich alle in den Klimaschutz einsteigen.
Akteursbeteiligung
Ideenworkshop für das Integrierte Klimaschutzkonzept:
Im Rahmen des Demokratieforums 2021 lud die Klimaschutzmanagerin alle Bürger*innen dazu ein, ihre Ideen für den Klimaschutz vor Ort zu äußern. Diskutiert werden sollten Ideen, Maßnahmen und Herausforderungen für die Bereiche Erneuerbare Energien, Mobilität und Anpassung an den Klimawandel. Diese Themen haben sich nach einer ersten Auswertung der Online-Umfrage als Schwerpunktfelder herauskristallisiert. Außerdem konnten die bereits vorhandenen Ideen aus der Umfrage diskutiert und weiterentwickelt werden. Der Ideenworkshop fand am 4. September 2021 um 14:30 Uhr vor dem Bedburger Schloss statt.
Online-Umfrage zum Thema Klimaschutz in Bedburg
- Um die Bürgerinnen und Bürger in den Prozess zur Erstellung des Klimaschutzkonzeptes mit einzubeziehen, wurde in einem ersten Schritt eine Online-Umfrage durchgeführt. Es ging darum zu erfahren, welche Einstellungen und Verhaltensweisen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz die Bedburger haben. Und welche Rahmenbedingungen es für uns zu schaffen gilt, um die Bevölkerung in Ihrem Engagement für den Klimaschutz zu unterstützen.
Bei Fragen oder Problemen zur Umfrage wenden Sie sich bitte an: Lisa Hans, l.hans@bedburg.de, Telefon: 02272 / 402 – 610.
Bedburg bekommt ein Integriertes Klimaschutzkonzept
Ein Integriertes Klimaschutzkonzept enthält Strategien und Maßnahmen, um aktiv Energie einzusparen, die Energieeffizienz zu steigern und die Nutzung von erneuerbaren Energien auszubauen.
In einem ersten Schritt wird der Status Quo analysiert:
- Welche Klimaschutzmaßnahmen wurden bereits umgesetzt?
- Wie viel Energie wird in den verschiedenen Sektoren (bspw. Verkehr & kommunale Liegenschaften) verbraucht?
- Wie viele Treibhausgasemissionen werden dabei freigesetzt?
Auf Basis dieser Bilanz können Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Senkung des Energieverbrauchs gefunden werden.
Die Energie- und THG-Bilanz sowie die Potenzialanalyse werden in Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister erstellt.
Aufbauend auf der Potenzialanalyse werden dann Treibhausgas-Minderungsziele festgeschrieben. Dabei sollen die folgenden sieben Handlungsfelder genauer betrachtet werden:
- Beschaffungswesen,
- Straßenbeleuchtung,
- IT-Infrastruktur,
- eigene Liegenschaften,
- Mobilität,
- erneuerbare Energien und
- Anpassung an den Klimawandel.
Um die gefundenen Potenziale auszuschöpfen und die THG-Minderungsziele zu erreichen, werden verschiedenen Maßnahmen für die unterschiedlichen Handlungsfelder entwickelt. Dies geschieht Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, Verbänden und natürlich den politischen Entscheidungsträgern.
Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
Hintergrundinformationen: Aufgaben und Ziele eines Integrierten Klimaschutzkonzeptes:
Ein Klimaschutzkonzept dient als strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für zukünftige Klimaschutzaktivitäten. Es soll den Klimaschutz nachhaltig in der Kommune verankern. Hierzu sind die Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten in Politik und Verwaltung festzulegen und die Bürgerinnen und Bürger sowie weitere relevante Akteursgruppen frühzeitig einzubinden. Das Klimaschutzkonzept zeigt auf, welche technischen und wirtschaftlichen Potenziale zur Minderung von Treibhausgasen (THG) bestehen und legt Ziele und Maßnahmen zur Minderung von THG-Emissionen fest.
Bestandteile des Integrierten Klimaschutzkonzeptes:
- Ist Analyse & Energie- und THG-Bilanz
- Potenzialanalyse & Szenarien
- THG-Minderungsziele & Strategien
- Akteursbeteiligung
- Maßnahmenkatalog
- Verstetigungsstrategie
- Controlling-Konzept
- Kommunikationsstrategie
Nationale Klimaschutzinitiative:
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Projekttitel: „KSI: Integriertes Klimaschutzkonzept und Klimaschutzmanagement der Stadt Bedburg – Erstvorhaben“
Förderkennzeichen: 03K13855
Förderquote: 90 %
Förderzeitraum: 01.09.2020 – 31.08.2022