Demokratieerziehung in der Grundschule: Etablierung eines Schülerparlaments
Wie führen wir Kinder so früh wie möglich an das Wesen und die Funktionsweise der Demokratie heran? Die Antwort der Anton-Heinen-Grundschule ist das fiktive Szenario, dass die Kinder sich in ihrem „Stadtrat“ mit Fragen aus ihrem Lebensalltag befassen sollten. Ein Beispiel: In der Stadt in Schulnähe gibt es einen alten, sanierungsbedürftigen Abenteuerspielplatz auf einem großen Areal mit umfangreichem Baumbestand. Neben dem Antrag auf Sanierung lagen dem „Stadtrat“ noch zwei weitere Nutzungsanträge zur Verwendung des Areals vor.
Im Rahmen des Spiels fanden diverse Stadtratssitzungen, parteiinterne sowie bilaterale Gespräche zur Konsensfindung statt. Die Schüler wurden dabei von zwei Dozenten angeleitet. Auch Bürgermeister Sascha Solbach war vor Ort und hat den Kindern anhand des Planspiels nahegebracht, wie demokratische Entscheidungsprozesse ablaufen.
„Es war für mich sehr schön zu sehen, wie begeistert und interessiert die Schülerinnen und Schüler der Anton-Heinen-Schule bei der Sache waren und ihre Anliegen vorgetragen haben. Das Planspiel war eine wunderbare Möglichkeit, den Kindern Demokratie näherzubringen.“, so Bürgermeister Sascha Solbach. Ganz besonders haben sich die Kinder über eine Urkunde mit Unterschrift des Bürgermeisters gefreut.
Zum Abschluss des Projekts fand in der letzten Stadtratssitzung eine demokratische Abstimmung über das beantragte Projekt in Form einer geheimen Wahl statt.
Das Projekt läuft über 4 Tage. Am ersten Tag werden die Schüler in einer Doppelstunde über das anstehende Szenario informiert. An den Tagen 2 und 3 findet das eigentliche Planspiel statt. Der vierte Tag dient einer Reflexion und Nachbesprechung mit den Schülern über das durchgeführte Projekt.
Das Projekt wird im Auftrag des Forums “Demokratie leben!” von der Schülerhilfe Bedburg durchgeführt.