Todesfalle wilder Müll
Schon seit vielen Jahren hat der unter Schutz stehende Eisvogel am Kasterer See und Bedburger See (Peringsmaar) seine Heimat gefunden.
Leider kommt es immer wieder vor, dass durch wildes Angeln aber auch durch hinterlassenen Unrat und Abfälle wie Köder und Angelschnüre in den Naherholungsgebieten rund um den Kasterer See und Bedburger See (Peringsmaar) der natürliche Kreislauf der Natur gestört wird und im schlimmsten Fall Tiere zu Tode kommen. So wurde auch jetzt wieder ein toter Eisvogel gefunden, der sich in einer Angelschnur im wassernahen Unterholz verfangen hat.
Naturschutzberater Rolf Thiemann widmet sich seit vielen Jahren dem Schutz der Tiere und hier vor allem der Ansiedlung und Aufzucht der Eisvögel in Bedburg. Er stellt schon seit einiger Zeit fest, dass insbesondere Angelschnüre immer wieder zur tödlichen Falle für sie und andere Vögel werden.
„Ich bin über den sinnlosen Tod des Eisvogelmännchens sehr traurig. Der Eisvogel ist gemäß BNatSchG eine in Deutschland streng geschützte Art. Im vorigen Jahr wurde ich von Spaziergängern an dieselbe Stelle gerufen, wo jetzt der Eisvogel zu Tode kam. Dort lag alles voll Müll, Maisdosen, Angelhaken und -schnüre, Zigarettenkippen und Essensresten. Der aufmerksame Bürger sammelte alles mit mir ein und nahm es mit zur Entsorgung. Da an den Vorbecken Angelverbot besteht, gehe ich von Schwarzanglern aus.“, so Thiemann. Er weist ebenfalls darauf hin, das Handlungen, die zum Nachteil der Flora und Fauna bewusst getätigt werden, strafbare Handlungen sind.
Stadt ruft zu Achtsamkeit in den Naherholungsgebieten auf
Es ist verständlich, dass es in Zeiten der Corona-Pandemie die Menschen nach draußen zieht und diese die Naherholungsgebiete rund um den Kasterer See und das Peringsmaar aufsuchen. Da dies jetzt vermehrt der Fall ist, ist jedoch eine besondere Achtsamkeit gefragt.
Die Stadtverwaltung ruft daher eindringlich dazu auf, keine Abfälle zu hinterlassen und sich rücksichtsvoll in der Natur zu bewegen. Hierzu gehört auch, dass man auf den Wegen bleibt, Hunde anleint und sich mit Kindern möglichst ruhig durch die Waldgebiete bewegt. Auf den Spielplätzen wie z. B. hinter dem Friedhof bei Alt-Kaster besteht dann für die Kinder die Möglichkeit zum Spielen und Toben.
Nur durch den achtsamen Umgang mit der Natur kann dazu beigetragen werden, dass die dort lebenden Tiere geschützt sind und damit einhergehend unsere Naherholungsräume – die für uns alle jetzt so wichtig sind – erhalten bleiben.
Hintergrund:
Der Eisvogel (Alcedo atthis) ist wegen seines wunderschönen blauschillernden Gefieders auch bekannt als „Blauer Edelstein“ oder Königsfischer. Er ist die einzige in Mitteleuropa vorkommende Art aus der Familie der Eisvögel. Er stand 2007 auf der Roten Liste Deutschlands; wegen umfangreicher Schutzmaßnahmen hat der Bestand in den letzten Jahren wieder zugenommen und gilt derzeit nicht als gefährdet. Der Eisvogel war 1973 und 2009 Vogel des Jahres.