Bedburger Film schafft es bis nach Israel
Die Veranstaltungen zum Jom haScho'a, dem israelischen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und die jüdischen Helden, fanden in Bedburgs Partnerstadt Pardes Hanna-Karkur in diesem Jahr unter dem Motto „Holocaust – Wie die Menschheit dies zugelassen hat“ statt. Neben der Hauptzeremonie wurden zahlreiche Gedenkveranstaltungen in den Häusern der Einwohnerinnen und Einwohner sowie in öffentlichen Einrichtungen abgehalten.
Zur Eröffnung der Gedenkveranstaltungen wurde der Film „Nicht Vergessen“ (engl. Titel „Don’t Forget“) über das jüdische Leben in Bedburg mit englischem Untertitel gezeigt. Der 40-minütige Dokumentarfilm des Bedburger Fotografen und Filmemachers Matthias Sandmann präsentiert die Geschichte der Juden in Bedburg während der Zeit des Nationalsozialismus und beleuchtet das Schicksal jüdischer Familien.
In dem Film kommen Zeitzeugen, Nachkommen und Experten sowie Kinder aus Bedburg zu Wort. Der Film wurde zuvor bereits zwei Mal im Bedburger Schloss vor Publikum gezeigt – dabei waren beide Filmvorführungen restlos ausgebucht. Auf YouTube wurde der Film bislang - deutsche und englische Fassung zusammengerechnet - knapp 7.000 Mal aufgerufen.
Nach der Filmaufführung folgte ein Gespräch mit Yossi Meiri, einem Bewohner von Pardes Hanna-Karkur und Nachkomme der jüdischen Bedburger Familie Franken, die 1938 von den örtlichen Nationalsozialisten aus ihrem Wohnhaus, dem ehemaligen Rathaus am Bedburger Marktplatz, vertrieben und enteignet wurde.
Anschließend berichtete der Bürgermeister von Pardes Hanna-Karkur, Yoni Hakimi, von seinem Besuch in Bedburg mit Yossi Meiri und Mitgliedern der Hora Aviv-Band im Jahr 2022 und verdeutlichte die Wichtigkeit der Städtepartnerschaft. Die Zeitzeugin und Filmbeteiligte Hannah Monin – ehemals Franken – war ebenfalls bei der Filmvorführung dabei und berichtete live vor dem Publikum von ihrer Zeit in Bedburg in den 1930er-Jahren und ihrem Besuch im Jahr 2022.