„Leseland DDR“: Fotoausstellung zur Literaturgeschichte der SED-Diktatur
Die Stadt Bedburg und das Silverberg-Gymnasium präsentieren vom 23. November bis zum 2. Dezember 2022 die Fotoausstellung „Leseland DDR“ in der Eingangshalle des Gymnasiums (Eichendorffstraße 1). Interessierte können diese an den Veranstaltungstagen zwischen 9 und 15 Uhr besuchen. Das Tragen einer Maske im Schulgebäude ist nicht verpflichtend, wird aber empfohlen.
Die Ausstellung zeigt ein Land, dessen Obrigkeit an die Macht des geschriebenen Wortes glaubte und es zugleich fürchtete. Wo das Lesen und Schreiben mit großem Aufwand gefördert wurde, während politisch unerwünschte Literatur in Bibliotheken nur mit einem Giftschein zugänglich war und Post und Reisende aus dem Westen nach Gedrucktem gefilzt wurden.
„Leseland DDR“ erzählt vom Eigensinn der Menschen, die sich ihre Lektüre nicht vorschreiben lassen wollten, die für rare Bücher Schlange standen und auf der Leipziger Buchmesse so manchen begehrten Titel westdeutscher Verlage heimlich in die Tasche steckten. Die Schau wirft ebenso Schlaglichter auf die grenzüberschreitende Kraft, die die deutsch-deutschen Schriftstellerkontakte, das Radio und Fernsehen aber auch die Bücher entfalteten, die Weltreisen über die Mauern des Landes hinweg ermöglichten. Mit den Schriftstellern in der Friedlichen Revolution und der DDR als Thema in der Gegenwartsliteratur endet die Zeitreise.
Die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur herausgegebene Ausstellung umfasst 20 Tafeln, die jeweils mit Texten, Fotos sowie QR-Codes, die auf audiovisuelles Begleitmaterial verlinken, über die Geschehnisse der damaligen Zeit informieren. Autor von „Leseland DDR“ ist der Historiker und Publizist Stefan Wolle, der selbst in der DDR aufgewachsen ist und mittlerweile als wissenschaftlicher Direktor des Berliner DDR Museums arbeitet.
Bild: © Kurt Schwarz