Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler beschließt Beitritt der Stadt Bedburg
Die Verbandsversammlung des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler hat den Beitritt der Stadt Bedburg beschlossen. Mit Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen, Titz, Grevenbroich und Bedburg gehören nun alle Städte und Gemeinden dem Verband an, die unmittelbar an der Gestaltung der Tagebaufolgelandschaft mit dem zukünftigen See beteiligt sind. „Ich freue mich, dass sich unser Zweckverband als attraktives Modell für die Städte und Gemeinden am Tagebau erweist: Die Gestaltung der gemeinsamen Zukunft steht im Zentrum unserer Arbeit – über alle kommunalen Grenzen hinweg“, so der Vorsitzende der Verbandsversammlung Martin Heinen. Der Beitritt von Bedburg wird mit der amtlichen Veröffentlichung des Beschlusses in einigen Wochen voraussichtlich Anfang Juli 2025 wirksam.
Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler wurde 2017 gegründet. Zuletzt war 2023 Grevenbroich dem interkommunalen Planungsverbund beigetreten. Mit der jetzigen Erweiterung um die 26.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählende Stadt Bedburg im Rhein-Erft-Kreis leben nun rund 440.000 Menschen im Einzugsgebiet des Verbandes, die Fläche wächst auf inzwischen etwa 610 Quadratkilometer in drei Kreisen und mit der kreisfreien Stadt Mönchengladbach.
Strukturwandel mit starken Partnerinnen und Partnern
„Wir machen seit einigen Jahren sehr positive Erfahrungen damit, den Strukturwandel gemeinsam mit starken Partnerinnen und Partnern zu erarbeiten. Jetzt sind wir mitten im Prozess und können diese Erfahrungen in den Zweckverband einbringen und so den Wandel im Interesse der Bürgerinnen und Bürger aktiv gestalten“, betont Sascha Solbach, Bürgermeister von Bedburg. Stichworte seien hierbei besonders die gemeinsame Entwicklung des künftigen Sees, das Thema Erneuerbare Energien, aber auch die Entwicklungen rund um das Autobahndreieck Jackerath und die Planungen für die Internationale Gartenausstellung IGA 2037.
Projektarbeit: Von der Planung in die konkrete Umsetzung
Harald Zillikens, Verbandsvorsteher und Bürgermeister von Jüchen: „Unsere gemeinsame Basis wird breiter und damit stabiler. Für die übergreifenden Planungen unserer Region in den Folgelandschaften des Tagebaus sind die Grundlagen geschaffen. Jetzt geht es für alle beteiligten Städte und Gemeinden um die weitere Konkretisierung mit einem Ziel: den Menschen, die vom Braunkohletagebau betroffen waren und noch sind, eine nachhaltige Perspektive mit hoher Lebensqualität zu bieten.“
Die Verbandsversammlung hat ebenfalls dem Haushalt für das kommende Geschäftsjahr 2026 zugestimmt. Er sieht Investitionen in Höhe von knapp 20 Millionen Euro vor. Volker Mielchen, Geschäftsführer des Zweckverbands: „Wir haben in den letzten Jahren gute konzeptionelle Grundlagen geschaffen. Jetzt rückt die Umsetzung unserer Vorhaben in den Vordergrund, damit wird unsere Arbeit sichtbarer und der Strukturwandel vor Ort erlebbar.“
Erste Bauprojekte gestartet
Neben dem Start des ersten Hochbauvorhabens mit dem Dokumentationszentrum Tagebau Garzweiler in der Erkelenzer Ortschaft Holzweiler bereitet der Zweckverband weitere Realisierungsabschnitte des Blau-Grünen Bandes Garzweiler und die Umsetzung des im Frühjahr 2025 beschlossenen Masterplans für den See vor. Für den künftigen Ablauf des Sees wird eine Trasse bevorzugt, die südlich von Mönchengladbach-Wanlo und nördlich des Erkelenzer Dorfes Keyenberg einen freien Abfluss über die Niers sicherstellt. Unter anderem werden derzeit auch für die Gestaltung des östlichen Bereichs des Tagebaus und den Raum Jackerath die Planungen konkretisiert.
Die Entwicklung für den neuen Stadtteil Jüchen-Süd sowie das interkommunale Gewerbe- und Industriegebiet Elsbachtal mit den Abschnitten West und Ost auf dem Stadtgebiet von Grevenbroich und Jüchen gehen ebenfalls unter Federführung des Zweckverbandes weiter. Gleiches gilt für weitere Projekte wie das Rheinische Radverkehrsrevier, den Innovationspark Erneuerbare Energien oder die Exzellenzregion Nachhaltiges Bauen und das Innovation Valley Garzweiler. Neu entwickelt sind die Projekte Energiepfad 2.0 und Kunst und Kultur am Tagebaurand.
Unter www.landfolge.de/projekte finden sich aktuelle Informationen zu allen Projekten.
Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler
Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler wird von den Städten Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen, Grevenbroich sowie der Landgemeinde Titz getragen. Der interkommunale Verband umfasst damit ein Gebiet, in dem mehr als 400.000 Menschen leben. Das Unternehmen RWE Power AG und die Region Köln-Bonn e.V. gehören dem Verband als beratende Mitglieder an. Die Geschäftsstelle befindet sich direkt am Tagebau im Erkelenzer Ortsteil Kuckum. Verbandsvorsteher ist Harald Zillikens, Geschäftsführer Volker Mielchen. Der Zweckverband wurde 2017 gegründet und bearbeitet die Themenfelder Landschaft, Gesellschaft, Wirtschaft, Städtebau sowie Infrastruktur. Zentrale Aufgabe des Verbandes ist die Entwicklung und Umsetzung von Projekten in der Tagebaufolgelandschaft und ihrer Umgebung. Darüber hinaus unterstützt der Zweckverband die Mitgliedskommunen bei der Umsetzung eigener Strukturwandelprojekte und vertritt ihre Interessen in der überregionalen Zusammenarbeit der Tagebauregionen. Internet: www.landfolge.de
